Auch wenn die Urspünge der Kohten und Jurten in rein praktischen Gründen der Nomaden lagen, so darfst du heute auch sehr zweckfrei mit den Kohtenbahnen und Viereckzeltbahnen experimentieren. Der einzige Sinn hinter schönen Bauten ist oft nur das Spiel mit der Form. Und der Nutzen ist meist künstlerischer Natur...
Zugegeben, wir haben es nicht ausprobiert. Aber beim graphischen Gestalten eines Bildes für die Rubrik Kurioses auf Jurtenland sind wir etwas ins Spielen gekommen. Dunkel im Hinterkopf meinen wir sogar ähnliches schon auf einem Bild gesehen zu haben. Schliesslich leben die Pfadfinder ja nach dem Motto: Was denkbar ist, ist auch machbar! Wer traut sich und baut das Jurtenrad, bzw. das Hamsterrad? Damit lässt sich dann auch leicht durch die Wölflinge den Strom für die Kaffeemaschine im Lager erzeugen...
Foto: Jurtenburgteam - Stamm Wilde Gesellen
Über dem Bundeslager der Weltenbummler dreht sich ein Leuchtturm. Kein gewöhnlicher Leuchtturm, sondern eine Konstruktion aus zwei Rundzelten auf einer Jurtenburg.
Andreas sagt dazu:
[quote]Zum Zeitpunkt der Anfrage an das Bundeslager Orga Team war noch
vollkommen offen wie die Burg aussehen würde oder wer denn
mitmachen würde. Aber nachdem das Lagermotto bekannt war, wir
Unterlagen für den Zeltplatz bekamen, konnte die Ideenschmiede
los gehen. Unser Bundeslager führt uns an die Nordsee und damit
war dann recht schnell ein Thema für unsere Jurtenburg gefunden -
Leuchtturm. Es soll ein Leuchtturm werden. Gemäß dem Motto "Die
Vier Elemente" diese miteinander verbinden. Weit Hinaus aufs Meer
soll er leuchten, von der steifen Brise erfasst sein Licht über
Ostfriesland verbreiten, gebaut auf friesischen Torfboden und in
seinem inneren ein Feuer, dass uns alle im Kreis verbindet.
Wir werden einen Aufenthaltsbereich bauen für das gemeinsame
Feuer und die Singerunden. Als Halle an unsere eigentliche
Herausforderung - dem Leuchtturm. Begehbar soll er sein, leuchten
soll er und an seinem Fuße die Leuchtturmbar beherbergen. Für die
Kuppel des Turmes haben wir uns etwas ganz besonderes überlegt,
eine Kuppel die sich tatsächlich dreht. Zwei alte Alexzelte
wurden zusammen genäht und bildeten eine Art Diamant aus dessen
Innerem ein Scheinwerfer seinen Kegel über den Zeltplatz warf.
Für die Technik war Einfallsreichtum gefragt. So kamen sowohl
banale Dinge wie Wasserrohr, oder der Motor eines Schreibtisches
als auch CNC und Lasertechnik zum Einsatz.
Unsere Mannschaft aus Wilden Gesellen, Freunden aus Würzburg,
Mittelfranken & Berlin und sogar Ehemaligen nahm sich dem Bau
wieder an. Eine tolle Woche![/quote]
Verbaut wurden für diese Konstruktion übrigens:
Die Maße der Konstruktion sind ca.
Mehr Bilder findest du in der Galerie von Andreas auf Jurtenland [6] oder auf der Seite des Jurtenburgteam der Weltenbummler [7]
Kohtenbahnen und Viereckzeltbahnen sind nicht die einzigen modularen Zeltbahnen. Bereits vor 1900 verwendeten verschiedene Heere Zeltbahnen, welche aneinander geknöpft werden konnten. So war die damals gebräuchliche deutsche Heereszeltbahn in ihren Maßen auch das Vorbild der heutigen Viereckszeltbahn für den Jurtenbau.
Diese Planen gab und gibt es in verschiedenen Schnitten und Maßen und auch mit verschiedenen Knopfabständen. Alle aber eignen sich dazu sowohl kleine, als auch große Zelte zu konstruieren. Hier im Beispiel siehst du eine sogenannte Panzergarage.
Wir meinen, das kommt dem heutigen Jurtenbau schon sehr nahe...
Die Bilder dazu wurden uns freundlicheweise von Sven Kroll zu Verfügung gestellt.
Foto: Vigo
Ein Ufo landet im Landeslager 2004 des VCP Württemberg. Es steht dort als Lagertor für das RR-Teillager. Unter großen Anstrengungen kann die Konstruktion in sich auch gedreht werden, wie das folgende Bild zeigt.
Foto: Vigo
Das Schwierige an dieser und auch entsprechenden Konstruktionen ist das Eigengewicht, bzw. die Stabilität und Statik und daraus einen passenden Kompromiss zu finden.
Foto: Frank Bartmann
Ob es zur Nachahmung empfohlen ist muss jeder für sich selbst entscheiden, jedoch mit erwas Vorsicht lässt sich ein Kohtenblatt auch als Hängematte verwenden. Die Gewährleistung bei den Händlern / Herstellern dürfte man sich damit allerdings verwirken. Fraba schreibt dazu im PT:
"Wir haben schon häufiger im steilen Gelände mit normalen Kohtenbahnen Hängematten gebaut. Wichtig ist hierbei, dass du nicht die Kauschen an der Plane nutzt sodern an den Ecken 3-4cm runde Steine einwickelt und mit dickem Seil abbindet. Dann wird die Dreieckspitze zum erhöhten Kopfende und im Fußbereich wird die Plane im Viertelsbereich eben auslaufen, sodass die Füße nicht unangenehm hochhängen. Wichtig noch: man muss unbedingt ein Schaffell oder eine Iso reinlegen, da es sonst am Rücken sehr kalt wird."
In einer Nachricht an uns konkretisiert Frank die Verwendung noch etwas.
"Die Kohtenbahn Hängematte war eine Idee die wir aus der Not geboren hatten. Wir waren im mittleren Schwarzwald an der Kleinen Kinzig unterwegs und fanden keinen ebenen Stellplatz am See der nicht gleich entdeckt werden kann. Da haben wir am Hang drei Bäume mit einem gleichmäßigen Abstand von ca. 5m gefunden um in der Mitte ein kleines Feuer zu machen. Die Hängematten dienten uns neben der Schlafgelegenheit als entspannte Sitzgelegenheit am Feuer.
Und nochmals zur Konstruktion, das spitze Ende der Kohtenbahn nicht mit den Kauschen in der Bahn abspannen, die reissen ziemlich sicher aus, aber ein ca. 3-4cm runden Stein eingewickelt mit der Kohtenbahn und abgebunden mit einem 8mm Seil verteilt die Kraft auf viel Stoff. Am Fußende haben wir nicht die äußersten Ecken genommen sondern ungefährt ein Viertel weiter innen.
Die Liegefläche muss dann so ausgerichtet werden, dass der Kopfteil leicht erhöht und das Fussende waagrecht ausläuft. Der Liegekomfort steigert man, wenn der Baum am Fußende ein wenig dicker ist, sodass die Liegefläche nicht seitlich zusammengedrückt wird.
Wirklich wichtig du brauchst unbedingt was gegen die Käjte von unten mindestens ein Schaffell oder eine Isomatte. Keine Reisigruten einlegen, Kollege hatte das mal versucht (anderes Haik), da hat es mal kurz ratsch gemacht und die Kohtenbahn war entladen... und entzwei. Daher sollte man diese Hängematte nur mit stabilen relativ neuen Bahnen bauen..."
Wir würden sogar empfehlen, die schwere Qualität KD24 zu verwenden, oder wer das Glück hat Kohtenbahnen aus KD48 zu besitzen fährt damit noch besser.
Aber Vorsicht, wir übernehmen keine Gewähr dafür, dass dies mit deiner Kohtenbahn auch so funktioniert und dass diese danach noch für eine Kohte verwendet werden kann. Die Plane wird sich je nach Gewicht des Schläfers verziehen können. Insbesondere an den Stellen, wo die Steine eingebunden sind. Ihr kennt das von den Wassersäcken. Sind erstmal Beulen im Stoff, gehen die meist nie wieder raus!
Gefunden im Pfadfindertreffunkt [14]
Links
[1] https://jurtenland.eu/category/tagskurioses
[2] https://jurtenland.eu/category/tagsjurten
[3] https://jurtenland.eu/category/tagskohten
[4] https://jurtenland.eu/category/tagsschwarzzelte
[5] https://jurtenland.eu/category/tagsjurte
[6] https://jurtenland.eu/de/de/index.php?q=gallery&g2_itemId=273
[7] http://www.jurtenburg.wilde-gesellen.de/
[8] https://jurtenland.eu/category/tagsbundeslager
[9] https://jurtenland.eu/category/tagsleuchtturm
[10] https://jurtenland.eu/category/tagsweltenbummler
[11] https://jurtenland.eu/category/tagskonstruktion
[12] https://jurtenland.eu/category/tagsvcp
[13] https://jurtenland.eu/category/tagsufo
[14] http://www.pfadfinder-treffpunkt.de/include.php?path=forum/showthread.php&threadid=7643
[15] https://jurtenland.eu/category/tagskohtenbahn
[16] https://jurtenland.eu/category/tagsh%C3%A4ngematte